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NBG-Gut­ach­ten zur mög­li­chen Ero­si­on von Salz­stö­cken

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Gutachten | 10.03.2025

Gesucht wird ein Endlager für eine Million Jahre. Und die Geologie lehrt uns: In dieser Zeit wird es mehrere Eiszeiten geben. Welche Auswirkungen hätte das auf das Wirtsgestein Steinsalz? Ein NBG-Sachverständiger hat eine aktuelle Studie dazu genauer unter die Lupe genommen. Hier sein Fazit - kurz & verständlich zusammengefasst.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat im März 2023 die Studie "Pleistozäne subglaziale Rinnen: Tiefe, Verbreitung und Bedeutung für die Mindesttiefe eines Endlagers" veröffentlicht. Diese sogenannte Studie "Suchtiefe" liefert Grundlagen, um besser abschätzen zu können, wie tief die Erosion in zukünftigen Eiszeiten reichen kann. Und was hat das mit der Endlagersuche zu tun? Durch das Schmelzwasser unterhalb von Gletschern können tiefe Rinnen entstehen und so das wasserlösliche Steinsalz als potenzielles Wirtsgestein für ein Endlager beeinträchtigen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wird sich bei ihren Untersuchungen an den Ergebnissen dieser Studie orientieren.

Der NBG-Sachverständige Michael Weber hat Einsicht in die Unterlagen der BGE genommen und sich mit Wissenschaftler*innen der BGR zu deren Studie ausgetauscht.

Hier finden Sie das vollständige Gutachten.

Dr. Stefan Banzhaf
Dr. Heiko Zumsprekel

Kurz & Verständlich

Zusammenfassende Bewertung

  • Die Vorgehensweise von BGR und BGE und die verwendeten Methoden sind sinnvoll, wissenschaftsbasiert und robust.
  • Es stellt sich dennoch die Frage, ob in den nächsten eine Million Jahren auch Eiszeiten möglich sein könnten, die größer sind als die drei vergangenen Eiszeiten in Norddeutschland.
  • Eine Möglichkeit, diese Ungewissheiten zu berücksichtigen, wäre es, von einer noch stärkeren potenziellen Erosion auszugehen.
  • Bisher hat die BGE aufgrund der Ergebnisse der Studie keine der 60 betrachteten Salzstöcke aus dem Verfahren ausgeschlossen.
  • Da die Methodenentwicklung für nachfolgende Prüfungen noch nicht abgeschlossen ist, kann es zu einem späteren Zeitpunkt aber noch zu Ausschlüssen von Salzstöcken kommen.

Handlungsempfehlungen

  • Die Grundlagendaten gilt es für die BGE weiterhin zu aktualisieren und Datenlücken zu füllen.
  • Eine Vereinheitlichung der Datenbasis bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Dies erschwert es auch, mit Ungewissheiten umzugehen und diese darzustellen.
  • Im Herbst 2025 ist eine Bohrung in eine tiefe Rinne, die unter einem Gletscher entstanden ist geplant. Bei diesem Vorhaben in Norddeutschland sollten neben den klassischen Methoden auch neuere zur Anwendung kommen. Damit würde erstmals eine gut abgesicherte Altersbestimmung einer solchen Rinne möglich werden.

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