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Ge­stat­ten, Chri­stoph Ko­moß!

Foto von Christoph Komoß (Mitglied des Nationalen Begleitgremiums) NBG-Mitglied Christoph Komoß
Aygül Cizmecioglu

NBG stellt sich vor | 23.05.2023

Er sitzt seit Kurzem stellvertretend für die junge Generation im Gremium. Christoph Komoß über die kühle Gelassenheit aus dem Norden und warum Endlagersuche in die Schule gehört.

Willkommen im NBG Herr Komoß! Warum machen Sie eigentlich im NBG mit?

Schwierige Frage! Aber warum sollte man hier nicht mitmachen? Es ist doch eine wundervolle Möglichkeit, sich bei so einem wichtigen Thema zu engagieren und ein bisschen aus seiner „comfort zone“ rauszukommen. Außerdem lernt man was komplett Neues.

Nun ist die Endlagersuche nicht das geschmeidigste Thema. Hatten Sie damit früher schon Berührungspunkte?

Ich hatte mich schon ein bisschen damit beschäftigt. Vor Jahren hatte ich einmal zufällig eine Reportage dazu im Fernsehen gesehen. Das hat mich so gepackt, dass ich weiter recherchiert habe und mehr und mehr zu dem Thema wissen wollte.  

Was finden Sie denn an dem Thema so spannend?

Ich glaube, diese fast endlose Zeit, die man sich so gar nicht vorstellen kann. Wir suchen ein Endlager, das die Sicherheit für 1 Million Jahre gewährleisten soll. Das sprengt jede Dimension.

Sie sind 24 Jahre alt und vertreten die Perspektive der jungen Menschen im Gremium. Das ist ganz schön viel Verantwortung.

Ja, aber das Thema betrifft meine Generation auch am meisten. Wenn ich meine Großeltern anschaue: Die haben damit vielleicht noch 10 - 20 Jahre zu tun. Aber mich wird die Endlagerung vermutlich noch 60 – 70 Jahre begleiten. Umso wichtiger ist es, sich hier einzubringen.

Leider ist das Thema Endlagersuche medial kaum präsent. Es gibt wenig Interesse daran – auch unter jungen Leuten. Wie könnte man das ändern?

Dabei wäre es so wichtig, dass man gerade ihre Neugier weckt. Ich habe durch Zufall mitbekommen, dass man – es war glaube ich in Sachsen – das Schulfach „Zukunft“ einführen möchte. Das wäre doch z.B. eine Chance, schon sehr früh das Thema Endlagersuche in der Schule vorzustellen und so im Bewusstsein von jungen Menschen zu verankern.

Sie arbeiten als Raumausstattermeister im eigenen Familienbetrieb in Bremen. Das NBG freut sich sehr, dass nun auch ein Vertreter des Handwerks mit dabei ist.

Das finde ich auch sehr wichtig. Sonst bleiben die meisten Themen ja in so einer akademischen Blase. 

Wie waren eigentlich die Reaktionen von Freunden und aus der Familie, als Sie gesagt haben: Hey, ich mache jetzt im NBG mit?

Das war sehr unterschiedlich und hing stark vom Alter ab. Mein Bruder und meine Freunde waren sehr zusprechend und begeistert. Meine Eltern meinten: Wenn du Lust darauf hast, solltest du das machen. Und Oma und Opa waren sehr zurückhaltend und eher pessimistisch. Von wegen: Glaubst du wirklich, dass du da etwas verändern kannst.

Was sind die Gründe für diese unterschiedlichen Reaktionen?

Vielleicht sind die älteren Menschen aus der Generation meiner Großeltern schon öfters politisch enttäuscht worden und sind deswegen so resigniert. Junge Leute wie ich sind da offener. Wir haben die Grabenkämpfe von einst nicht erlebt und gehen recht pragmatisch an die Endlagersuche heran. So nach dem Motto: Es gibt ein Problem! Wie können wir es lösen?

Gibt es neben diesem Pragmatismus noch etwas, was Sie ins NBG bringen?

Vielleicht meinen kühlen nordischen Blickwinkel!

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Aygül Cizmecioglu von der Geschäftsstelle des NBG

Christoph Komoß ist seit April 2023 Mitglied im Nationalen Begleitgremium und Vertreter der jungen Generation.

Wer steckt eigentlich hinter dem Nationalen Begleitgremium? In einer losen Reihe von Interviews und Artikeln erzählen unsere Mitglieder ihre ganz persönliche NBG-Geschichte. Was ist ihre Motivation? Wo liegen die größten Herausforderungen? Die weiteren Texte finden Sie in unserem Dossier.

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