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Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven

Bildergalerie | 14.10.2023

Kein Endlager 2031, dafür eine Verzögerung von mehreren Jahrzehnten. Doch was bedeutet diese neue Zeitrechnung für die einzelnen Aspekte im Verfahren – von der Geologie bis zu den Zwischenlagern? Am Ende einer Online-Reihe bündelte das NBG alle Fäden und diskutierte in Berlin mit interessierten Bürger*innen, Gästen aus den Kommunen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen aus dem Bundesumweltministerium. Hier die Highlights im Überblick!

Die NBG-Veranstaltung in Bildern

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NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven" (14.10.2023, Berlin-Online)
Es war der krönende Abschluss einer NBG-Veranstaltungsreihe. Seit Anfang des Jahres hatte das Gremium in vier Online-Folgen die Konsequenzen der Verzögerung mit der Öffentlichkeit diskutiert. Nun galt es Bilanz zu ziehen und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Wer wollte, konnte vor Ort in Berlin dabei sein oder sich per Video dazuschalten und mitreden. Die Diskussionen wurden auch live auf dem YouTube-Kanal des NBG übertragen. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Stefan Tidow, Staatssekretär Bundesumweltministerium (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Staatssekretär Stefan Tidow aus dem Bundesumweltministerium (BMUV) betonte in seiner Keynote zu Beginn, dass die Endlagersuche ein bedeutendes Zukunftsthema sei und man trotz der Verzögerung dieses in der Öffentlichkeit wachhalten und zukünftige Generationen dafür sensibilisieren sollte. Das NBG sei essentiell für die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen im Verfahren, ein Brückenbauer zwischen normalen Bürger*innen und den politischen und fachlichen Entscheider*innen. Bundesfoto/Bernd Lammel

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NBG-Mitglied Arnjo Sittig (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Diese Schlüsselrolle wird nun durch die längere Endlagersuche umso wichtiger. Es gibt viele offene Fragen. Sollte man über eine Gesetzesänderung nachdenken? Jetzt nicht, meint Stefan Tidow. Es wäre nicht sinnvoll, mitten im Spiel die Regeln zu ändern. Werden die 24 Milliarden Euro, die die Energiekonzerne in den KENFO-Fonds eingezahlt haben, ausreichen, um die längere Endlagersuche zu finanzieren, wollte NBG-Mitglied Arnjo Sittig wissen. Für Staatssekretär Tidow bringt es nichts, jetzt darüber zu reden. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Stefan Tidow, Staatssekretär Bundesumweltministerium (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Wenn es finanzielle Engpässe geben sollte, werde man als Gesellschaft dafür eine Lösung finden, davon ist Stefan Tidow überzeugt. Eine zu frühe Diskussion darüber führe in eine Sackgasse. Längere Suche, weniger Geld, mehr Abstriche – diese Denkmuster seien falsch und würden das jetzige Verfahren lähmen. Vielmehr müsse man an den wissenschaftlichen Kriterien festhalten und versuchen, die Akzeptanz für dieses Jahrhundertprojekt zu erhöhen – durch gute Informationsangebote und Beteiligungsformate. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Teilnehmer (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Gekommen waren auch vier Bürgermeister von jetzigen Zwischenlager-Standorten. Und dort hätten viele Menschen Angst. Sorge, dass durch die Verzögerung aus den temporären Zwischenlagern de facto Langzeitlager werden. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt. Alle Zwischenlager in Deutschland liegen oberirdisch, könnten z.B. Ziel von kriegerischen Angriffen werden. Diese Belastung sei enorm, so die Kommunalpolitiker. Die Menschen an den Zwischenlager-Standorten müssten daher finanziell entschädigt werden. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Volkan Sayman, Nexus-Institut (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Mit Spannung wurde der Vortrag von Volkan Sayman vom Nexus-Institut erwartet, ein erster Einblick in das vom NBG beauftragte Gutachten. Thema: Wie wird sich die Zeitverzögerung im Prozess auf die Öffentlichkeitsbeteiligung auswirken? Die geführten Interviews und Workshops zeigen: Es besteht die Gefahr, dass Wissen und Expertise über Generationen verloren geht. Gleichzeitig könnten andere Großthemen wie Energie- und Klimawandel die Aufmerksamkeit für die Endlagersuche schmälern. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Bianca Bendisch, IKU-Die Dialoggestalter (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Das Rollenprofil der einzelnen Akteure stärker herausarbeiten, Strukturen für den Wissenstransfer schaffen – das könnte helfen. Partizipationsexpertin Bianca Bendisch von IKU-Die Dialoggestalter, wies darauf hin, dass bei solch langen Zeiträumen „partizipative Durststrecken“ dazu gehören. Sie geht davon aus, dass mit der stärkeren Eingrenzung der potentiellen Standorte und dem Start der Regionalkonferenzen das Interesse wieder da sein wird – auch weil Menschen ganz konkret betroffen sein werden. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Norbert Dregger, Umweltministerium Sachsen-Anhalt (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Trotzdem müsse man das Verfahren bis dahin weiterhin am „köcheln“ halten – davon ist Norbert Dregger vom Umweltministerium in Sachsen-Anhalt überzeugt. Wer jetzt zu sehr auf die Pausen-Taste drücke, hätte später ein Problem. Sein Appell an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), das für die Öffentlichkeitsbeteiligung verantwortlich ist: Jetzt schon in die Kommunen gehen, die Bürgermeister*innen dort als Multiplikatoren mitnehmen und Vertrauen aufbauen. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Messung von radioaktiver Strahlung (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Wer von Endlager redet, kommt an radioaktiver Strahlung nicht vorbei. Doch was ist das eigentlich genau und wie bewusst nehmen wir diese wahr? Davon konnten sich die Teilnehmenden in der Pause ein Bild machen. Der Strahlenforscher Wolfgang Schulz demonstrierte mit seinen Messgeräten, dass auch von schnöden Alltagsgegenständen wie Uhren oder Steinen radioaktive Strahlung ausgeht. Diese liegt natürlich unter der gesetzlich zulässigen Strahlendosis. Aber Fakt ist: Wir sind umgeben von radioaktiver Strahlung. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Felix Sahlmann & Jan Hüsing, Forst erklärt (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Auf der Veranstaltung wurde auch der Blick über den Tellerrand geworfen. Was hat der Wald eigentlich mit der Endlagersuche zu tun? Sehr viel, wie Felix Sahlmann und Jan Hüsing von „Forst erklärt“ anschaulich und spannend zeigten. Mit langen Zeiträumen muss sowohl in der Natur als auch bei der Endlagersuche geplant werden. Von der Saat bis zum Baum kann es schon mal fünf Förstergenerationen brauchen. Und auch die Endlagersuche ist ein Mehrgenerationenprojekt. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Felix Sahlmann, Forst erklärt (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Nachhaltiges, verantwortungsvolles Handeln – auch eine Gemeinsamkeit zwischen Wald & Endlagersuche. Und bei beiden muss man mit Risiken, die jetzt noch nicht absehbar sind, rechnen – egal ob eine seltene Käferart plötzlich dem Wald zusetzt oder eine geologische Überraschung ein Umdenken beim Bau des Endlagers erfordert. Mit Nachwuchs- und Imageproblemen haben beide Felder zu kämpfen. Wobei die Jungs von „Forst erklärt“ zeigen: Es braucht keinen grünen Lodenmantel, um sich für den Wald zu begeistern. Bundesfoto/Bernd Lammel

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AG Geologie (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Weiter ging es mit Detailarbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen, z.B. zum Thema Geologie. Hier kristallisierte sich ein Kernproblem: Solange die Endlagersuche läuft, ist die Nutzung des geologischen Untergrunds in den potentiell geeigneten Gebieten z.B. für Geothermie-Bohrungen oder die Speicherung von Wasserstoff eingeschränkt. Und das drosselt natürlich auch das Tempo der Energiewende. Eine schnellere Eingrenzung der geeigneten Gebiete und zügigere Genehmigungsverfahren könnten hier helfen. Bundesfoto/Bernd Lammel

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AG Zwischenlagerung (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Das NBG betont schon seit Jahren, dass Zwischen- und Endlagerung zwei Seiten einer Medaille sind und zusammen gedacht werden müssen. Die Verzögerung im Verfahren macht das jetzt umso deutlicher. Die Genehmigungen der Zwischenlager in Deutschland laufen in den nächsten 24 Jahren aus. Da ist noch kein Endlager in Sicht. In der AG zum Thema sprach man sich dafür aus, die Menschen an den Zwischenlager-Standorten aktiv in die Endlagersuche einzubinden und zu beteiligen. Die Frage ist: Wer kümmert sich darum? Bundesfoto/Bernd Lammel

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AG Zeitplanung (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
In einer weiteren AG wurde über die konkrete Zeitplanung und das weitere Projektmanagement diskutiert. Braucht es die drei Phasen im Verfahren oder sollte sich die Schrittgröße ändern? Einig war man sich darüber, dass diese Debatte intensiv mit der Öffentlichkeit und auch im Rahmen der bestehenden Beteiligungsformate geführt werden sollte. Es brauche weniger Bürokratie, mehr Tempo im Verfahren, ohne dass man Abstriche bei der Sicherheit machen muss. Denn die hat oberste Priorität bei der Endlagersuche. Bundesfoto/Bernd Lammel

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AG Fachkräfte für die Zukunft (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Die AG, die sich mit den Fachkräften der Zukunft beschäftigte, fand komplett digital statt. Man hielt fest, dass es zwar viele spannende Forschungsprojekte zur Endlagerung gibt, die Stränge aber ausfasern. Nötig sei ein vom Bund finanziertes Forschungszentrum, das all dieses Wissen bündelt und koordiniert. Hier könnte auch eine Bedarfsanalyse initiiert werden, wann welches Fachwissen im Verfahren benötigt wird. Zudem sollte das Thema stärker in Lehrplänen an Schulen und Universitäten verankert werden. Bundesfoto/Bernd Lammel

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Fishbowl-Diskussion (NBG-Veranstaltung "Endlagersuche dauert länger - was nun? Bilanz & Perspektiven", 14.10.2023, Berlin-Online)
Nach der Gruppenarbeitsphase wurde in der Fishbowl über die Ergebnisse diskutiert. Mehr Angebote für Schulen, ja. Aber das Thema Endlagerung betrifft nicht nur ein Schulfach, sondern von Physik über Sozialkunde, viele Bereiche. Wo platzieren? Die föderale Struktur komme hinzu. 16 Bundesländer, 16 Lehrpläne. Wichtig sei es vor allem, ein gemeinsames Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen. Die Bedeutung und Tragweite dieses gesellschaftlichen Mammutprojekts müsse besser nach außen kommuniziert werden. Bundesfoto/Bernd Lammel

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