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Sorg­falt bei mehr Tem­po: Emp­feh­lun­gen zur End­la­ger­su­che an die Po­li­tik

Pressemitteilung | 11.09.2025

Das Nationale Begleitgremium (NBG) überreicht dem Deutschen Bundestag seinen aktuellen Tätigkeitsbericht. Zu Gast im Umweltausschuss im Paul-Löbe-Haus zieht das ehrenamtliche Gremium, das die Standortsuche für ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle begleitet, Bilanz zum Standortauswahlverfahren in Deutschland und spricht Empfehlungen aus.

Atommüll darf kein Erbe sein

Armin Grunwald, NBG-Ko-Vorsitzender: „Es wäre verantwortungslos – und angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage sogar riskant –, die Antwort auf die Endlagerfrage kommenden Generationen aufzubürden. Unsere Empfehlungen zielen daher darauf ab, die Endlagersuche klug zu beschleunigen, ohne bei Sorgfalt und Beteiligung Abstriche zu machen.“

Aktuell befindet sich die Endlagersuche für Atommüll noch in Phase I des Standortauswahlverfahrens. In diesem Schritt werden geeignete Teilgebiete identifiziert und eingegrenzt. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wertet dafür geologische Daten aus und hat erste Zwischenergebnisse veröffentlicht. Bis Ende 2027 soll die BGE einen Vorschlag für mögliche Standortregionen vorlegen und die Auswahl auf etwa fünf Regionen reduzieren. Eine endgültige Standortentscheidung ist laut Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) für die Mitte des Jahrhunderts vorgesehen – ein verbindlicher Gesamtzeitplan aller Akteure liegt bisher jedoch nicht vor.

Das NBG sieht konkrete Beschleunigungsmöglichkeiten etwa durch
a) ein zentrales Projektmanagement beim Bundesumweltministerium (BMUKN),
b) eine effizientere Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen,
c) optimierte geologische Erkundungen in den kommenden Phasen II und III sowie
d) insbesondere durch eine frühzeitige öffentliche Diskussion über mögliche Anpassungen.

Endlagersuche braucht verlässliche Stimmen

Die Ko-Vorsitzende Miranda Schreurs wünscht sich vom Deutschen Bundestag und Bundesrat, die bereits getroffenen Entscheidungen im Standortauswahlgesetz mit der nötigen Sorgfalt umzusetzen:

„Wir appellieren eindringlich an die Politik, das Standortauswahlgesetz ernst zu nehmen und rechtzeitig neue Mitglieder in das NBG zu wählen. Nur so können wir unseren Auftrag erfüllen: den Auswahlprozess transparent begleiten und die Gesellschaft immer wieder in die Entscheidungen einzubeziehen, die viele kommende Generationen betreffen wird.“

Umfassendes Konzept für die Entsorgung radioaktiver Stoffe

Das NBG fordert den Gesetzgeber außerdem auf, die Neugenehmigung von Zwischenlagern für Atommüll frühzeitig und vorausschauend vorzubereiten. Entscheidend ist ein umfassendes Konzept für den gesamten Entsorgungspfad hoch radioaktiver Abfälle, denn die Entsorgung der hoch radioaktiven Abfälle ist eine nationale Aufgabe denn deren sichere Lagerung ist eine gesamtgesellschaftliche und nationale Verantwortung.

„Es darf nicht an einzelnen Kommunen hängenbleiben, diese Last allein zu tragen,“ betont der Ko-Vorsitzende Armin Grunwald. „Die Zwischenlagerfrage ist eng mit der Endlagersuche verknüpft und damit eine Herausforderung von nationaler Tragweite. Geht hier das Vertrauen verloren, wird auch die Suche nach einem Endlager scheitern.“

Resümee aus 21 Monaten Gremienarbeit

Alle inhaltlichen Schwerpunkte des Gremiums, seine Empfehlungen und ein Überblick über die wichtigsten Termine finden sich im aktuellen Tätigkeitsbericht.

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