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Kri­ti­scher Takt­ge­ber: Das Na­tio­na­le Be­gleit­gre­mi­um fei­ert sei­ne 100. Sit­zung

Pressemitteilung | 14.10.2025

Das Nationale Begleitgremium (NBG) tagt am 14. Oktober 2025 zum 100sten Mal. Anlässlich seiner Jubiläumssitzung blickt das Gremium, das die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle vermittelnd und kritisch begleitet, auf eine Vielzahl von Themen und Gästen in den vergangenen neun Jahren zurück. Für die Zukunft wünscht sich das NBG eine kluge Beschleunigung und einen offenen Dialog auch bei kontroversen Fragen.

Wenn das Nationale Begleitgremium (NBG) am heutigen Tag zu seiner 100. Sitzung zusammentrifft, markiert dies einen Meilenstein in seiner Geschichte. Vor neun Jahren wurde die Idee eines Gremiums, das mit einem gesetzlichen Mandat versehen die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle unabhängig und vermittelnd begleitet, zur Wirklichkeit. Das Besondere: Von Bundesrat und Bundestag berufene Personen des öffentlichen Lebens arbeiten im NBG zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern, die in einem Beteiligungsverfahren nominiert und vom Bundesumweltministerium ernannt werden. Durch das NBG ist die Gesellschaft also auf direktem Weg in das Verfahren eingebunden. Das Gremium vermittelt als unabhängige Stimme zwischen Politik, Akteuren und interessierter Öffentlichkeit.

Vom Konflikt zum Konsens durch Dialog

Fakt ist: Die im Moment auf 16 Zwischenlager verteilten Abfälle sollen in nicht allzu ferner Zukunft sicher in einem geologischen Tiefenlager verwahrt werden. Aber wo? Um in unserer polarisierten Gesellschaft diesbezüglich eine Konsensfindung zu ermöglichen, muss der Auswahlprozess auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Vertrauen basieren. Ebenso wichtig ist es aber auch, kritische Stimmen einzubinden und kontroverse Fragen offen zu diskutieren. Das ist auch ein zentrales Anliegen der monatlichen NBG-Sitzungen.

Miranda Schreurs, NBG-Ko-Vorsitzende: „Hundert Sitzungen des NBG zeigen: Bürgerbeteiligung ist kein Selbstzweck, sondern ein demokratisches Instrument. Was sind die Gründe für die verwendeten Methoden? Auf welcher Faktenlage werden Entscheidungen getroffen? Nur mit Offenheit und kritischem Nachfragen entsteht Vertrauen in einen Prozess, der Generationen schützen soll.“

Vielfalt der Mammutaufgabe

Dass die Endlagersuche komplex und vielschichtig ist, beweisen auch die Protokolle der vergangenen 99 Sitzungen – ein bunter Themenstrauß, der von geologischen Details und Fragen der Beteiligung bis hin zu juristischen Auswirkungen reicht.

Das Gremium begleitete die Ausgestaltung des Geologiedatengesetzes und befasste sich intensiv mit den wissenschaftlichen und technischen Grundlagen der Endlagersuche. Dazu wurden regelmäßig Gutachten von unabhängigen Sachverständigen eingeholt und diskutiert. Themen waren etwa die geologische Bewertung des Zwischenberichts Teilgebiete, die Frage der Sicherheit und die Bedeutung von geologischen 3D-Modellen im Verfahren. Die Forschung selbst war oft Gegenstand der Debatte, etwa der Einfluss von Wissenschaft auf politische Entscheidungen oder alternative Ansätze, wie Transmutation.

Parallel dazu nahm das NBG immer wieder die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den Blick. Es wurde über die Auslegung des Standortauswahlgesetzes diskutiert, Empfehlungen an den Deutschen Bundestag und Bundesrat sowie die mit der Standortsuche beauftragten Akteure gerichtet.

Eine wesentliche Aufgabe des NBG ist zudem, Transparenz zu schaffen und einen kritischen Blick auf die Beteiligung der Öffentlichkeit zu haben. Können sich die Menschen ausreichend einbringen? Haben Sie die Chance Sachverhalte zu hinterfragen und eigene Impulse zu geben? Hierzu trägt auch der rege Austausch mit externen Gästen aus Politik, Wissenschaft und verantwortlichen Institutionen bei. Außerdem hat die Öffentlichkeit in jeder Sitzung die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Gemeinsam mit der engagierten Öffentlichkeit und den anderen Akteuren wurde mit dem Forum Endlagersuche ein Format geschaffen, das es sowohl Interessierten und bereits Engagierten als auch „Neulingen“ ermöglicht, sich über das Thema zu informieren, mitzuwirken und so die einzelnen Verfahrensschritte direkt nachzuvollziehen.

Mehr Teamwork bei der Endlagersuche

Mit der 100. Sitzung rückt das NBG erneut seinen Auftrag ins Zentrum: Vertrauen in die Verfahrensdurchführung zu ermöglichen durch Transparenz und einen offenen Dialog. Eine Aufgabe, die in den kommenden Jahrzehnten mitentscheidend für den Erfolg der Endlagersuche sein wird. Eine Aufgabe, die aber auch immer herausfordernder wird mit Blick auf die enormen Zeitverzögerungen.

Armin Grunwald, NBG-Ko-Vorsitzender: „Die lange Zeitdauer führt natürlich zu Ermüdungserscheinungen in der Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, dass alle Akteure einen gemeinsamen Zeitplan haben. Und zwar einen Zeitplan mit einem klaren Fokus auf Sicherheit und Verlässlichkeit. Denn ein Ziel eint uns alle: Wir möchten so schnell wie möglich den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für eine Million Jahre finden.“

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